
Ernährung grüner Leguan - Ausgabe der Reptilia April/Mai
Hallo Ihr,
ich stehe gerade ziemlich auf dem Schlauch. In der Facebook Gruppe von Esther wurde gefragt, warum in der Zeitschrift Reptilia auf einem Bild ein Leguan mit einem Spatz im Mund zu sehen ist. Ich habe einmal den Verlag angeschrieben, sowie den Zoo in Klagenfurt, zu dem das Photo gehörte.
Nun habe ich die folgenden Antworten bekommen:
Liebe Frau ***,
die Geschichte zu dem Foto und der Bildautor werden in dem Artikel ja
genannt: Das Foto wurde vom Autor Alex Gutsche gemacht, und der Leguan
hat den Spatz am Futterplatz im Freilandterrarium selbst erbeutet.
Dass Grüne Leguane auch tierische Nahrung fressen, wenn sie sie
erwischen, ist lange bekannt und überall in der Fachliteratur
nachzulesen; ich verweise hier auf das Buch "Grüne Leguane" von Schardt,
Mutschmann und mir.
Diese Tatsache ändert nichts daran, dass die Tiere herbivor sind. Sie
reichern ihren Speiseplan bei Gelegenheit eben gerne mal an. In der
Natur haben sie dazu nicht allzu oft die Gelegenheit, sodass der Anteil
tierischer Nahrung insgesamt keine Rolle spielt. Im Terrarium sollte
deswegen auf die Zufütterung von tierischer Nahrung verzichtet werden,
zumal schon die in menschlicher Obhut bei uns verwendete pflanzliche
Nahrung natürlich nicht dieselben Nährwerte wie in der Natur aufweist;
durch tierische Nahrung erhöht sich die Gefahr ernährungsbedingter
Erkrankungen. Natürlich nur, wenn sie regelmäßig gereicht wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Heiko Werning
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Redaktion REPTILIA, TERRARIA/elaphe & DRACO
Heiko Werning
Seestr. 101
13353 Berlin
Tel. 030-4534244
http://www.reptilia.deSehr geehrte Frau ***!
Die Nahrung der Grünen Leguane besteht zum größten Teil aus pflanzlicher Kost, sollte aber ausgewogen sein, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Das heißt, auch Insekten und trächtigen Weibchen auf jeden Fall tote Mäuse anbieten. Wie uns die Leguane in unserer Freilandanlage zeigen, wären Vögel für diese Baumbewohner aber passender. Ich werde demnächst einmal tote Fische anbieten, anzunehmen, dass sie diese auch annehmen müssten. Ich glaube, dass die Freilandhaltung uns einfach genauer zeigt, wie sich die Tiere verhalten und ernähren.
Mich wundert, dass Sie das noch nie gelesen haben, es steht so in fast jedem Ratgeber.
Mit freundlichen Grüßen
Helga Happ
Allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte
Sachverständige für Reptilien und Gifttiere
http://www.reptilienzoo.atReptilienzoo Happ GesmbH
9020 Klagenfurt
Villacherstr. 237
Austria
So, und ehrlich gesagt, gefallen mir diese Antworten nicht, aber davon einmal abgesehen, kann es ja auch durchaus sein, dass ich das wirklich im Buch von Werning etc. überlesen habe (kann auch gerade nicht nachsehen, da ich und das Buch weit voneinander entfernt sind). Einer, der Reptilia liest, hatte halt gefragt, ob grüne Leguane nun doch auch tierische Kost zu sich nehmen. Ich war vehement dagegen, dass mal Insekten mit verschluckt werden, okay, dass war mir auch klar. Aber wirklich nun Mäuse und so etwas? Auch wenn es sich bei Werning wiederum etwas anders anhört als bei der Frau Happ, aber irgendwie fühle ich mich echt nicht gut mit den Auskünften. Ich habe auch schon überlegt, ob ich meine Reptilienärztin mal anschreibe, aber erst einmal wollte ich das jetzt hier nochmal thematisieren (ich hatte Also angeschrieben, der meinte, ich sollte es doch hier einmal zum Thema machen), nur nicht in aller Öffentlichkeit. Ich sagte dem Fragesteller auch in der Gruppe zu, dass ich die Antworten dann posten wollte, aber so wie die jetzt geschrieben sind, habe ich kein gutes Gefühl mehr dabei, die so zu posten. Hat sich da wirklich etwas verändert oder war das wirklich schon immer so und hier hat man sich nur auf eine ausschliesslich pflanzliche Kost geeinigt (mit Sepiaschale halt)? Bin gerade eh nicht so gut drauf, daher sehe ich das vielleicht ja auch alles viel schlimmer an, als es wirklich ist?
Viele Grüße,
Claudia